Autoren und Autorinnen aus Mittel- und Osteuropa


Jana Beňová (Slowakei)

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Geboren 1974 in Bratislava, Slowakei, wo sie auch heute lebt. Sie studierte Theaterdramaturgie in Bratislava und arbeitet heute als Redakteurin des Slowakischen Theaterinstituts. Beňovás erste Gedichtsammlung „Svetoplachý” (Lichtscheu) erschien 1993. Es folgten 1997 die Bände „Lonochod” (Lunaschritt) und „Nehota” (Nacktliebevoll). Ihr Romandebüt „Parker, Ľúbostný román” („Parker, ein Liebesroman”, 2001) wurde 2008 auf Deutsch veröffentlicht. Außerdem erschienen eine Kollektion von dreizehn Erzählungen unter dem Titel „Dvanásť poviedok a Ján Med” („Zwölf Erzählungen und Ján Med”, 2003) sowie im Sommer 2008 im Verlag L.C.A. ihr neuer Roman „Plán odprevádzania- Café Hyena” („Der Geleitplan - Café Hyäne”). Jana Beňová war Stipendiatin der Fundaçao Calouste Gulbenkian Lissabon und des Unabhängigen Literaturhauses Niederösterreich.

„Plán odprevádzania ist eine lebendige Nachricht aus der Heimat über das heutige flüchtige, tickende und piepende Leben. Wir sind im Auge des Hurrikans, und eine gaukelnde Welt steigt in uns hinein.”
Peter Zajac, on-line Literaturzeitschrift novinki.de

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Krisztián Grecsó (Ungarn)

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Geboren 1976 in Szegvár, Ungarn. Nach dem Studium der Hungarologie in Szeged arbeitete er als freier Schriftsteller und Redakteur für die beiden wichtigsten Literaturzeitschriften Ungarns, „Élet és Irodalom” und „Bárka”. Nach seinen zwei Gedichtbänden „Vízjelek a honvágyról” („Wasserzeichen vom Heimweh”, 1996) und „Angyalkacsinálás” („Engelchenmachen”, 1999) erschien 2001 sein Band mit Erzählungen „Pletykaanyu” („Klatschmama”), der ihn in Ungarn schlagartig bekannt machte. Sein erster Roman „Isten hozott” (2005) erschien 2007 unter dem Titel „Lange nicht gesehen” auf Deutsch. Krisztián Grecsó wurde bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Attila-József-Preis, dem bedeutendsten Literaturpreis Ungarns. 2005 war er Stipendiat der Akademie der Künste Berlin und 2006 Gast des Literarischen Colloquiums Berlin.

„Er gehört zu den wenigen, die wirklich erzählen können.”
Péter Esterházy

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Valžyna Mort (Belarus)

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Geboren 1981 in Minsk, Belarus. Lebt momentan in den USA. Die belarussische Sprache, die sie als Geeignete für ihre Gedichte empfindet, hat sie erst in der Schule gelernt. Ihr erster Gedicht- und Prosaband „I'm as Thin as Your Eyelashes” erschien 2005. Im Sommer 2009 wurde in der Edition Suhrkamp ihr Gedichtband „Tränenfabrik” herausgegeben, der 2008 in den USA bereits in einer zweisprachigen Ausgabe erschienen ist (Copper Canyon Press). Sie wurde mit dem slowenischen „Crystal Vilenica”-Preis und mit dem Hubert-Burda-Preis für osteuropäische Lyrik ausgezeichnet. Neben ihrer dichterischen Arbeit spielt Valžyna Mort Akkordeon, übersetzt englische und polnische Literatur und unterrichtet Lyrik an der Universität Baltimore.

„Valžyna Mort geht über das gern „postmodern” genannte Spiel mit dem Sprachmaterial tatsächlich weit hinaus, ihre Musikalität trägt verwirrend anachronistische Züge - sie ist am ehesten von den zeitlos schrägen Tönen des Akkordeons geprägt, von Schrammelmusik mit Punk- und Kalinka-Elementen. [...] Valžyna Mort bespielt den geheimnisvollen Zwischenraum zwischen Sprache und Körper. Sie nähert ihre Lyrik auf eine bisher so noch nicht gehörte Weise dem alten Ideal an, der Musik.”
Helmut Böttiger, Süddeutsche Zeitung

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Magdaléna Platzová (Tschechische Republik)

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Foto: Jiří Zavadil

Geboren 1972 in Prag, Tschechien, wo sie auch heute lebt. Nach dem Abitur 1990 erhielt sie Stipendien an der amerikanischen Georgetown University und der englischen Brockwood Park School. Während und nach dem Abschluss des Philosophie-Studiums an der Karls-Universität Prag arbeitete sie als Schauspielerin, Regieassistentin, Journalistin und Übersetzerin. 2003 legte sie ihr Debüt, eine Sammlung von vier frei miteinander verbundenen Erzählungen unter dem Titel „Sůl, ovce a kamení” (Salz, Schafe und Gestein) vor. Mit der Novelle „Návrat přítelkyně” (Die Rückkehr einer Freundin) gelang ihr 2005 der Durchbruch. „Aarons Sprung” (Originaltitel: Aaronův skok) ist ihr drittes Buch, das 2006 erschien und nun erstmals in deutscher Übersetzung vorliegt.

„Der Erzählton von ‚Aarons Sprung‘ ist authentisch, kraftvoll und ehrlich.”
Tschechische Tageszeitung Lidové noviny

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Taras Prochasko (Ukraine)

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Geboren 1968 im ostgalizischen Iwano-Frankiwsk, in der Ukraine. Er studierte Botanik in Lwiw. 1992 kehrte er in seine Heimatstadt zurück, wo er Co-Redakteur der literarischen Zeitschrift „Tschetwer” („Donnerstag”) wurde. In dieser Zeitschrift erschienen seine ersten lyrischen und prosaischen Werke. Danach publizierte er ausschließlich Prosabände: „Annas andere Tage”, 1994; „FM-Galizien”, 1999; „Die Ungewöhnlichen”, 2001; „Lexikon des geheimen Wissens”, 2003; „Daraus lassen sich ein paar Erzählungen machen”, 2005. Seine Bücher wurden ins Polnische, Russische, Serbische, Tschechische und Amerikanische übersetzt. Von April bis Juni 2004 war er Gast der Villa Deciusz in Krakau. 2004 nahm er an dem Festival Donaumenta in Regensburg teil, sowie am Kleist-Festival für Kurzprosa in Frankfurt/Oder. 2006 war er Gast des literarischen Colloquiums Berlin. Taras Prochasko lebt heute als Autor und Journalist der Wochenzeitung »Halyc’kyj korespondent« in Iwano-Frankiwsk. Im März 2009 erschien beim Suhrkamp Verlag die deutsche Übersetzung seines Familienepos „Daraus lassen sich ein paar Erzählungen machen”.

„Die westukrainische Stadt Iwano-Frankiwsk, das ehemalige galizische Stanislau, scheint ein besonders fruchtbares literarisches Biotop zu sein. Aus ihr stammen unter anderem Juri Andruchowytsch und seine Tochter Sofia sowie die Brüder Taras und Jurko Prochasko, allesamt Autoren von herausragendem Talent. Taras Prochasko, Jahrgang 1968, ist seiner Geburtsstadt treu geblieben, mehr noch, er hat sie zum Fokus seines Schreibens gemacht. Hier bündeln sich Schicksale und entsteht im Kleinen die Welt, hier verbinden sich Alltag und Geschichte zum ergreifenden Cinéma vérité. ... Taras Prochasko ist ein begnadeter Erzähler, der den Details des Lebens Gerechtigkeit widerfahren lässt.”
Ilma Rakusa, Neue Zürcher Zeitung

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Katarzyna Sowula (Polen)

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Foto: Wenzel

Geboren 1977 in Tuchów, Polen. Sie studierte am Fremdsprachenkolleg in Krakau/Polen, ging nach dem Studium als Sprachlehrerin nach Paris und lebt heute in Warschau. Ihr erster Prosatext „Fototerapia” wurde in Polen 2004 herausgegeben. 2008 erschien die deutsche Übersetzung ihres zweiten Buches „Zero Osiemset” (Auf Deutsch: Auftrieb). Katarzyna Sowula wurde 2005 vom polnischen Kultusministerium ausgezeichnet. 2006 nahm sie an den Genshagener Schriftstellerwochen teil. 2007 war sie Stipendiatin des Künstlerhauses Lukas (Ahrenshoop) und 2008 Stipendiatin in der Villa Decius (Krakau),sowie von Schloss Solitude Stuttgart.

„In ”Auftrieb/Zero Osiemset” erzählt die junge polnische Autorin Katarzyna Sowula absurd alltägliche Geschichten mit überraschender Detailgenauigkeit und leiser Ironie. Der Erzählband ist eine Sammlung trauriger, froher, aber auch schräger Bilder einer polnischen Gesellschaft zwischen Tradition und Moderne.”
Der deutsch-polnische Kalender

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